BewerbungsUNTERLAGEN
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Bewerbungsunterlagen stellen Ihre persönliche Visitenkarte dar und vermitteln als "Arbeitsprobe" im Bewerbungsverfahren einen ersten entscheidenden Eindruck von Ihnen. Im Anschluss erfahren Sie, wie Sie sich mit Ihren Bewerbungsunterlagen optimal präsentieren indem Sie...
- einen zeitgemäßen Lebenslauf gestalten;
- Ihr "passendes" Bewerbungsschreiben erstellen;
- aussagekräftige Anlagen zusammenstellen;
- eine professionelle Bewerbungsmappe kreieren.
Bewerbungsunterlagen MÜSSEN ...
- absolut frei von sämtlichen Tipp-, Rechtschreib- und Oberflächlichkeitsfehlern sein. Verlassen Sie sich dabei nicht allein auf die Rechtschreibkontrolle Ihres Textverarbeitungsprogramms!
- falls Anlagen erwartet werden, einwandfreie und gut lesbare Kopien/Scans (z.B. von Zeugnissen) enthalten.
- falls diese noch als
Briefpostbewerbung versendet werden:
- sauber und knitterfrei gestaltet sein
- frei von nachträglichen (sichtbaren) Korrekturen auf dem Ausdruck sein
- ausreichend/korrekt (gewichtsabhängig) frankiert sein
Bewerbungsunterlagen SOLLEN ...
- per PC/Computer mit einem zeitgemäßen Textverarbeitungsprogramm erstellt werden.
- möglichst von anderen Personen überprüft / Korrektur gelesen werden ( KOMPLETT-Service ).
Per Briefpost gesendete Bewerbungsunterlagen KÖNNEN ...
- sofern die Bewerbung nicht zu umfangreich ausfällt, in gefalteter Form im DL- (110x 220mm) oder C5-Kuvert (162x229mm) verschickt werden.
- als umfangreichere Bewerbungsmappe (mit Anlagen) im C4-Kuvert (229x324mm) versendet werden.
- Anschrift und Absenderadresse im Sichtfenster und/oder direkt auf dem Kuvert enthalten.
Lebenslauf
Ihr Lebenslauf - auch "Curriculum Vitae" oder kurz CV genannt - bildet die Grundlage bzw. das Fundament Ihrer gesamten Bewerbungsunterlagen. Dem Lebenslauf entnehmen Personalisten alle wesentlichen Stationen aus dem Werdegang eines Bewerbers. Damit Sie mit Ihrem Lebenslauf einen professionellen Eindruck vermitteln, lesen Sie anschließend ...
- in welcher Form ein zeitgemäßer Lebenslauf gestaltet wird und
- mit welchen Inhalten heutzutage Lebensläufe versehen werden.
Die zeitgemäße Form des Lebenslaufes
Mit handschriftlichen Lebensläufen (womöglich auch noch in ausformulierter "Aufsatzform") vermitteln Sie Personalentscheidern, dass Sie mit Ihrem Bewerbungs-Know-how nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind. Wenn also in der Stellenausschreibung nicht ausdrücklich eine bestimmte Lebenslaufform gewünscht wird, erwarten Personalverantwortliche heutzutage einen sogenannten tabellarischen Lebenslauf. Bei der Gestaltung desselben sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
Gliedern Sie übersichtlich und einheitlich:
Durch die konsequente und durchgehende tabellarische Trennung von Zeitangaben (z.B. am linken Seitenrand) und inhaltlichen Angaben (am besten im Abstand von 1-2 Tabulatorschritten) finden sich Personalentscheider beim Analysieren und Nachvollziehen Ihres Werdeganges leichter zurecht.
Bei der inhaltlichen Beschreibung sollte mit prägnanten, anschaulichen und aussagekräftigen Stichworten (keine Satz-Formulierungen!) die Aufmerksamkeit auf relevante/verwertbare Inhalte gelenkt werden.
Der ideale Umfang des Lebenslaufes umfasst - je nach Alter des Bewerbers und Umfang der gesammelten Berufserfahrungen - eine bis zwei (möglichst volle) A4-Seite/n. Eine durchgehend einheitliche Gestaltung von Seiteneinteilung und Layout runden einen ansprechenden optischen Gesamteindruck ab.
Vermeiden Sie biografische Lücken:
In der Regel sollte ein chronologisch aufgebauter Lebenslauf - beginnend mit dem Schuleintritt bis zum Zeitpunkt der Bewerbung - den gesamten Werdegang durchgehend und aufeinander aufbauend erläutern. Undokumentierte Zeitlücken sollten dabei unbedingt vermieden werden, da deren Interpretation durch den/die Personalentscheider mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen.
Auch wenn man in so manchen "Ratgebern" Gegenteiliges liest, sollten Angaben zu Zeiten persönlicher Beschäftigungs-/Arbeitslosigkeit, Krankheiten u.ä. negative Inhalte - wenn irgend möglich - durch positivere Informationen wie Weiterbildung, Auslandsaufenthalt, Bildungsreise, Hausbau usw. ersetzt werden. Dabei sollten natürlich auch alle Tätigkeiten außerhalb der "üblichen" Erwerbsarbeit (z.B. ehrenamtliche Arbeiten oder Aushilfstätigkeiten) sowie geringfügige Beschäftigungen berücksichtigt und angeführt werden.
In den letzten Jahren hat sich - ausgehend vom angloamerikanischen Sprachraum - bei uns auch der sogenannte "Top-Down-Lebenslauf" als gleichberechtigte Alternative zum herkömmlichen chronologisch aufgebauten Lebenslauf etabliert. Vor allem wenn die letzte/aktuelle Position - als besonders bewerbungsrelevant - hervorgehoben bzw. betont werden soll, empfiehlt es sich, die dabei angewandte sogenannte anti-chronologische Zeiten-Reihenfolge, bei der die Stationen des Lebenslaufes (beginnend mit dem letzten Dienstverhältnis) zeitlich abfallend gegliedert werden, zu verwenden.
Ein "Roter Faden" erleichtert die Nachvollziehbarkeit:
Ein überzeugender Lebenslauf sollte idealerweise auch eine gewisse inhaltliche und/oder funktionelle Weiterentwicklung transportieren. Auch wenn Sie z.B. in verschiedenen Branchen und/oder in unterschiedlichen Berufsfeldern/-funktionen tätig waren, sollte man Ihrem Lebenslauf eine nachvollziehbare Erweiterung Ihrer Tätigkeits- oder Verantwortungsbereiche entnehmen können.
Der Inhalt eines tabellarischen Lebenslaufes
Normalerweise genügt es, einen Lebenslauf zu gestalten und diesen als stets gleichbleibende/unveränderte Grundlage Ihrer Bewerbung immer wieder aufs Neue beizulegen. Falls Sie sich jedoch in völlig unterschiedlichen Berufsfeldern, Branchen oder für gänzlich neue Einsatzbereiche bewerben wollen, macht es durchaus Sinn, mehrere Lebensläufe, die Sie jeweils inhaltlich auf die entsprechenden Bereiche abstimmen, zu gestalten. Im Folgenden finden Sie jene Informationskategorien, über die ein zeitgemäßer Lebenslauf informieren soll:
Persönliche Daten / Persönliche Angaben / Zur Person
Hier führen Sie Name, Anschrift, Telefonnummer/n und E-Mail-Adresse an. Außerdem werden üblicherweise Geburtsdaten, Familienstand, Kinder (Anzahl und Geburtsjahr) sowie Staatsbürgerschaft aufgelistet, wobei es bereits bei der Auflistung der persönlichen Daten empfehlenswert ist, die grundlegende tabellarische Grundstruktur (Spalteneinteilung) anzuwenden.
Schulische- / Berufliche- /Ausbildung
Bei der Beschreibung des Ausbildungsverlaufs wird zwar oft zwischen "Schulbildung" und "Berufsausbildung" unterschieden, da jedoch bei vielen Bildungswegen eine derart strikte Trennung nicht möglich ist, können diese Angaben auch unter der gemeinsamen Kapitelüberschrift "Ausbildung" zusammen gefasst werden.
Sämtliche Ausbildungsdaten werden in der Regel mit den entsprechenden Jahreszahlen (z.B. 1985 - 1990) verknüpft. Wesentliche Abschlussprüfungen (z.B. Lehrabschlussprüfung, Matura, Sponsion/Dissertation) sollten extra (am besten auch gleich mit dem entsprechenden Prüfungsdatum versehen) dokumentiert werden.
Neben Ausbildungsart, -stätte und -ort sollten auch kurze/stichwortartige Angaben zu relevanten Ausbildungsschwerpunkten u.ä. gemacht werden. Auf alle überdurchschnittlichen Prüfungsergebnisse, Auszeichnungen und ähnliche positive "Leistungs-Zertifizierungen" sollte im Lebenslauf ebenfalls ausdrücklich hingewiesen werden.
Beruflicher Werdegang / Berufspraxis /-weg /-tätigkeit
Der Beschreibung der Berufspraxis sollte von den meisten Bewerbern - als dem Hauptteil des Lebenslaufes - der umfassendste Platz eingeräumt werden. Auch hier werden in einer eigenen Spalte die Zeitangaben platziert, wobei eine durchgehende Dokumentation der Monatsangaben (z.B. 01/1990 - 08/1995) die Idealform darstellt, solange dadurch keine mehrmonatigen, undokumentierten Lücken offen bleiben.
Neben dem Namen der Firma, bei der man beschäftigt war/ist, empfiehlt sich eine kurze Brancheninformation sowie die Angabe des Arbeitsortes (z.B. 1070 Wien). Ergänzen Sie die jeweils eingenommenen/ausgeübten Berufs- bzw. Positionsbezeichnungen noch mit einer stichwortartigen Auflistung der wichtigsten/relevantesten jeweiligen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche, wobei die Verwendung grafischer Aufzählungszeichen die Übersichtlichkeit fördert.
Sehr kurze Arbeitsverhältnisse (bis zu ein paar Wochen) werden am besten gar nicht dokumentiert. Wenn Sie im Zuge Ihrer beruflichen Karriere viele Stellen schon nach relativ kurzer Zeit wieder beendet haben, empfiehlt es sich, besser nicht jede Firma einzeln aufzulisten, sondern ähnliche Branchen- bzw. Berufserfahrungen zusammenzufassen, um derart nicht von vornherein den (in der Regel negativ bewerteten) Eindruck eines "Job-Hoppers" zu vermitteln.
Vor allem die letzten bzw. aktuelleren Berufsstationen aber auch jene Dienstverhältnisse, die mit dem aktuell angestrebten Berufsziel am ehesten zu vergleichen sind, sollten Sie nach Möglichkeit ausführlicher/detaillierter beschreiben.
(Berufliche) Weiterbildung
Zur Weiterbildung werden sämtliche Bildungsaktivitäten gezählt, die berufsbegleitend und/oder nach Abschluss der eigentlichen/ursprünglichen Berufsausbildung absolviert wurden. Dazu zählen vor allem jegliche Besuche von beruflich-relevanten Seminaren, Kursen, Lehrgängen und ähnlichen zertifizierten/belegbaren Weiterbildungsveranstaltungen, die mit dem anvisierten Bewerbungsziel in Zusammenhang stehen (könnten).
Obwohl hier für eine grobe Einschätzung der Aktualität des erworbenen Wissens in der Regel die Angabe der entsprechenden Jahreszahl/en ausreicht, ist es ratsam, bei längeren und/oder intensiveren Weiterbildungen die Dauer bzw. die zeitliche Intensität (z.B. in Form der Anzahl der Wochenstunden) der Bildungsveranstaltungen zu dokumentieren.
Neben den Namen der Weiterbildungsinstitutionen sowie den Kurs-Bezeichnungen sollten Sie auch hier auf absolvierte Prüfungen, Diplome und ähnliche Zertifizierungen sowie auf alle überdurchschnittlich guten Leistungen und Ergebnisse ausdrücklich hinweisen.
Besondere Kenntnisse/ Qualifikationen / Fachkenntnisse
In diesem abschließenden Kapitel des Lebenslaufes sollten alle beruflich relevanten/wesentlichen Fähigkeiten möglichst vollständig und übersichtlich aufgelistet werden, wobei vor allem bei differenzierteren Qualifikationen (wie z.B. bei Fremdsprachen) in der Regel auch noch beschrieben wird, wie gut dieselben beherrscht werden.
Anschauungsbeispiele für - relativ universell einsetzbare - Fertigkeiten und Qualifikationen sind u.a.:
- Fremdsprachen - z.B. in folgender Abstufung: Muttersprache - verhandlungssicher/perfekt - fließend - sehr gut - gut - in Wort & Schrift - konversationsfähig - Grundkenntnisse
- EDV/IT-Kenntnisse: Anwender-Software, Betriebssysteme, Programmierkenntnisse u.ä.
- Büro-Kenntnisse: Rechtschreibung, Buchhaltung, Maschinschreiben, Stenografieren u.ä.
- Lenkerberechtigungen: Führerschein-Klassen, Staplerschein u.ä.
- Sonstiges: Nichtraucher (u.ä. Hinweise auf eine gesunde Lebensführung)
Ganz ähnlich verhält es sich übrigens mit dem abschließenden Anführen von Ort, Datum und Unterschrift; diese Bezeugung der Aktualität und Korrektheit der Angaben können Sie zwar leisten, verpflichtend ist diese - bei Bewerbungen in Österreich - jedoch nicht.
Für eine detaillierte Analyse und Begutachtung Ihres CV oder eine inhaltliche, strukturelle und optische Perfektionierung Ihres Lebenslaufes durch erfahrene Karriere-Berater nehmen Sie am besten Kontakt mit uns auf.
Bewerbungsschreiben
Ihr Bewerbungsschreiben (auch Anschreiben oder Motivationsschreiben genannt) stellt keinesfalls nur eine reine Formalität im Rahmen Ihrer Bewerbungsunterlagen dar, sondern sollte in seiner Bedeutung für Ihren Bewerbungserfolg nicht unterschätzt werden. Damit Ihr Bewerbungsschreiben auch tatsächlich das Interesse der Personalentscheider wecken kann, erfahren Sie im Folgenden ...
- was ein erfolgreiches Bewerbungsschreiben ausmacht;
- welche formalen Anforderungen ein zeitgemäßes Anschreiben erfüllen sollte;
- wie man ein Anschreiben auf ein konkretes Stelleninserat abstimmt - Inserat-Bewerbungsschreiben;
- wie man ein Anschreiben ohne konkrete Stellenausschreibung formuliert - Aktiv-Bewerbungsschreiben.
Was ein erfolgreiches Bewerbungsschreiben ausmacht
Versetzen Sie sich in die Situation des Personalentscheiders
Im Gegensatz zum Lebenslauf, der einen relativ undifferenzierten Gesamtüberblick über den Werdegang eines Bewerbers liefert, sollte ein Bewerbungsschreiben den Empfängern konkrete Antworten auf folgende Fragen liefern:
- Was spricht ausgerechnet für mich als Bewerber?
- Wovon können zukünftige Arbeitgeber im Falle meiner Beschäftigung konkret profitieren?
Die Inhalte eines "ansprechenden" Anschreibens sollten also ausdrücklich für den Job-Anwärter werben und vor allem jene Teile der jeweiligen ...
- Ausbildung,
- Berufserfahrung / -praxis,
- fachlichen Kompetenzen ("Hard Skills") und
- persönlichkeitsbezogenen Stärken ("Soft Skills")
Mit einer entsprechend übereinstimmenden inhaltlichen Schwerpunktsetzung können Sie also nicht nur Ihre persönliche Eignung für den konkreten Job belegen, sondern auch Ihre realistische Erwartungshaltung transportieren, indem Sie sinngemäß signalisieren:
"Ich weiß genau, worauf es in dieser Funktion/Position bzw. in diesem Unternehmen ankommt!"
Bewerber müssen sich also beim Verfassen eines Bewerbungsschreibens immer wieder aufs Neue überlegen, worauf bei der vorliegenden ausgeschriebenen Funktion/Stelle bzw. dem jeweiligen Unternehmen (vermutlich) gesteigerter Wert gelegt wird, um sich anschließend selber auch entsprechend "passend" zu beschreiben. Mit - leider weit verbreiteten - Serienbriefen können Bewerber diesem Anspruch - wenn überhaupt - bestenfalls zufällig und lediglich in (geringen) Teilen gerecht werden, weshalb von der Verwendung dieser typischen "Massenbrief-Aussendungen" nur dringend abgeraten werden kann!
Nur ein "maßgeschneidertes" Bewerbungsschreiben verspricht Erfolg
Eine ebenfalls weit verbreitete Unsitte unter Bewerbern ist es, vorgefertigte Bewerbungsschreiben aus Bewerbungsratgebern oder aus dem Internet einfach (z.B. mittels "copy & paste") zu übernehmen oder die Formulierung ganzer Sätze wort-wörtlich abzuschreiben. Da jedoch (erfahrene) Personalisten in der Regel auf den ersten Blick erkennen können, ob eine "schriftliche Selbstpräsentation" maßgeschneidert und somit authentisch selbst erstellt wurde oder lediglich "von der Stange" kommt, sollten Sie den Versuchungen widerstehen, vermeintlich(!) erfolgversprechende Bewerbungsschreiben-Texte einfach zu übernehmen oder ein und dasselbe Standard-Bewerbungsschreiben unverändert für verschiedene Jobs zu verwenden.
Bleiben Sie daher beim Erstellen Ihres Anschreiben-Textes unbedingt Ihrer Sprache und Ihrem eigenen Formulierungsstil treu und vermeiden Sie leere Floskeln und bloße "Lippen-Bekenntnisse" wie z.B. "Ich kann Ihren Anforderungen zur Gänze entsprechen."! Ebenso wenig sinnvoll - wenn auch weit verbreitet - ist die Verwendung einfacher und beliebig erscheinender Aufzählungen mehrerer persönlichkeitsbezogener Charakterstärken, wie z.B. "Weiters kann ich mich als teamfähig, flexibel und belastbar bezeichnen.". Wesentlich sinnvoller ist es, anschaulich zu beschreiben, wobei Sie selber bereits einzelne "Soft Skills" konkret unter Beweis stellen konnten.
Jedenfalls empfiehlt es sich, noch vor dem Versenden Ihres Bewerbungsschreibens kompetentes Feedback dazu einzuholen.
Die formalen Anforderungen an ein zeitgemäßes Bewerbungsschreiben
Im Gegensatz zum Inhalt des Anschreibens, welcher auch auf die Art der Bewerbung und die jeweiligen Anforderungen abgestimmt wird (s.u.), gelten die folgenden Empfehlungen für den formalen Rahmen eines Bewerbungsschreibens recht universell:
Der Briefkopf enthält Name (gegebenenfalls mit
Titel), Anschrift, Telefonnummer und
E-Mail-Adresse des Bewerbers und kann (z.B. mit Rahmen, Zentrierung u.ä.) - als "persönliche Note" - durchaus auch kreativ gestaltet werden.
Bei den Empfängerangaben wird das Wort "Firma" nur dann vorangestellt, wenn aus dem Firmennamen (z.B. durch die Beschreibung der Unternehmensform) nicht klar erkennbar ist, dass es sich um keine Privatperson handelt; so wäre beispielsweise die Schreibweise "Firma Martin Müller" oder auch "Martin Müller KG" richtig, wohingegen der Wortlaut "Firma Martin Müller KG" nicht mehr korrekt ist.
In der "zu Handen - Zeile" sollten Sie nach Möglichkeit den vollen Namen (inkl. vorhandener Titel) einer zuständigen Ansprechperson vermerken. Falls Ihnen diese nicht bekannt ist, können Sie ohne weiteres im entsprechenden Unternehmen anrufen und nachfragen, wer für die konkrete Stellenausschreibung bzw. - im Falle einer Aktivbewerbung - ganz allgemein für Personaleinstellung / Recruiting zuständig ist. Erst wenn Sie den konkreten Namen nicht eruieren können, sollten Sie auf mögliche Alternativbezeichnungen (wie z.B. "zH Personalabteilung") ausweichen. Seit 2007 kann der eigentliche zu-Handen-Zusatz ("z.Hd." oder "zH") übrigens auch entfallen.
Angaben zu Ort und Datum der Erstellung werden rechtsbündig - in Abhängigkeit vom vorhandenen Raum - entweder auf Höhe der untersten Zeile der Empfängeradresse oder 1-3 Zeilen darunter platziert, wobei die Ortsangabe entfallen kann, wenn diese mit der oben angeführten Absenderanschrift übereinstimmt.
Verzichten Sie in der Betreffzeile ruhig auf das Anführen des Leitwortes ("Betrifft" oder "Betreff") und heben Sie stattdessen die gesamte Zeile
(z.B. mit Fettdruck, Unterstreichung, größerem Schriftgrad u.ä.) optisch hervor.
Auf die anonyme Anrede-Formulierung "Sehr geehrte Damen und Herren" sollte nur dann zurückgegriffen werden, wenn keine konkreten Ansprechpersonen ausfindig gemacht werden konnten. Mit einer persönlichen, namentlichen Anrede - wie z.B. "Sehr geehrte Frau Mag. Mayer" (bei
Bewerbungen in Österreich keinesfalls auf vorhandene Titel vergessen!) - sammeln Sie gleich
mit der Brief-Eröffnung Ihre ersten Pluspunkte.
Gestalten Sie den Anschreiben-Text in inhaltlich zusammenhängenden- und durch Leezeilen voneinander getrennten Absätzen, damit er optisch wie strukturell übersichtlich und nachvollziehbar wird.
Der Text des gesamten Bewerbungsschreibens darf jedenfalls die Grenze von einer vollen A4-Seite
(mit ausreichendem Seitenrand) keinesfalls sprengen!
Mit allgemein üblichen abschließenden
Grußformeln wie "Mit freundlichen Grüßen" oder "Freundliche Grüße"
sind Sie in der Regel auf der sicheren Seite; nur in Ausnahmefällen sind auch andere -
jeweils dem Anlass entsprechende
- Verabschiedungen möglich. Achten Sie bei
Bewerbungen per Briefpost auch immer darauf, jedes Bewerbungsschreiben stets eigenhändig zu unterschreiben.
Den Anlagen-Vermerk leiten Sie entweder mit der (optisch hervorgehobenen) Bezeichnung "Anlage/n:" ein oder Sie verzichten auf diese Einleitung und kennzeichnen die eigentliche Auflistung der Anlagen selbst durch ein verändertes Schriftbild (z.B. kursiv,
unterstrichen oder mit geringerem Schriftgrad).
Bei der weiteren Besprechung der Anschreiben-Inhalte macht es Sinn, die zwei folgenden Arten von Bewerbungsschreiben grundsätzlich voneinander zu unterscheiden:
Das Inserat-Bewerbungsschreiben
Bei dieser Art der Bewerbung beziehen sich die Inhalte des Anschreibens auf - z.B. in Zeitungen oder auf Internet-Jobbörsen - veröffentlichte Stellenausschreibungen; daher ist es bei dieser Bewerbungsvariante auch äußerst empfehlenswert, genau jene Qualifikationen in den Mittelpunkt der schriftlichen Selbst-Präsentation zu stellen, auf die der zukünftige Arbeitgeber im Wortlaut seines Stelleninserates besonderen Wert legt. Dabei werden vor allem im Anforderungsprofil sowie in Form der Tätigkeits- und manchmal auch der Firmenbeschreibung vorausgesetzte- bzw. erwünschte Kompetenzen und Eigenschaften definiert.
Die Aufgabe des Bewerbers besteht nun darin, das Stelleninserat möglichst genau zu analysieren und - gemäß den darin beschriebenen Anforderungen - ein möglichst gut "passendes" persönliches Qualitätsprofil zu entwickeln. Dieses "maßgeschneiderte" Angebot wird anschließend im Bewerbungsschreiben schriftlich fixiert, wobei jedoch die Worte aus dem Inserat nicht einfach 1zu1 wiederholt werden sollten! Mit unveränderten Serienbrief-Bewerbungen kann man laufend variierenden Anforderungsprofilen natürlich nicht ausreichend gerecht werden.
Auch wenn Sie nicht sämtlichen Anforderungen entsprechen, können Sie sich dennoch bewerben, da sich die Inseratgestalter in der Regel des Umstandes bewusst sind, dass ihre "Wunschlisten" ohnehin nicht zur Gänze erfüllbar sind.
Zum Aufbau eines Inserat-Bewerbungsschreibens
Gleich in der Einleitung sollten Sie dem Personalentscheider kurz erklären, welche konkreten Inhalte der Stellenausschreibung Sie besonders angesprochen haben bzw. was Sie beim Lesen des Inserates zur vorliegenden Bewerbung veranlasst hat. Dabei können Sie selber auswählen, ob Ihre persönliche Bewerbungsmotivation durch das anbietende Unternehmen, die beschriebenen Aufgabenbereiche oder andere Inseratinhalte geweckt wurde.
In der anschließenden Selbstbeschreibung präsentieren Sie vor allem genau jene Punkte Ihrer Ausbildung, Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen und persönlichen Eigenschaften, die im Stelleninserat direkt gewünscht werden und die für die beschriebenen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche - Ihrer Meinung nach - außerdem noch relevant sein könnten.
Verabsäumen Sie es abschließend nicht, auf Ihr eigentliches Ziel - die Einladung zu einem weiterführenden Vorstellungsgespräch - in Form eines finalen Appells an den Leser ausdrücklich hinzuweisen!
Das Aktiv-Bewerbungsschreiben
Da ein Aktiv-Bewerbungsschreiben (als Resultat Ihrer Eigeninitiative) durch keine Stellenausschreibung
veranlasst wird, spricht man alternativ auch von einer Initiativ- oder unaufgeforderten Bewerbung. Grundlegende strategische Überlegungen zu dieser - von Arbeitssuchenden oft unterschätzten - Bewerbungsform finden Sie im Kapitel
Aktivbewerbung.
Im Gegensatz zum Inserat-Bewerbungsschreiben kann man sich bei der inhaltlichen Gestaltung des Aktiv-Bewerbungsschreibens in der Regel nicht an einem Anforderungsprofil oder einer Tätigkeitsbeschreibung orientieren. Daher ist es umso wichtiger, die folgenden Punkte zu beachten:
- Beschreiben Sie gleich in der Betreffzeile oder in der Einleitung, für welche Funktion/en, Position/en bzw. für welche Aufgabenbereiche Sie prinzipiell Ihre Mitarbeit anbieten (können)!
- Machen Sie bereits im ersten Absatz für den/die Leser nachvollziehbar, warum Sie sich gerade bei dieser Firma (oder zumindest für den/die genannten Tätigkeitsbereich/e) bewerben (s.u.)!
- Beschreiben Sie dann all jene Aspekte Ihrer Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen und persönlichen Eigenschaften, die - Ihrer Meinung nach - für den von Ihnen anvisierten Einsatzbereich wesentlich/wichtig sind!
- Vergessen Sie auch hier nicht darauf, abschließend ein "weiterführendes persönliches Gespräch" vorzuschlagen!
Die besondere Bedeutung einer "maßgeschneiderten" erklärenden Einleitung
Ein Personalist, der Ihre Aktivbewerbung erhält, wird sich zunächst einmal fragen, warum Sie sich (unaufgefordert) ausgerechnet bei seinem Unternehmen bewerben. Diese Frage sollten Sie
am besten gleich im Einleitungsabsatz Ihres Aktiv-Bewerbungsschreibens - beispielsweise mit folgenden exemplarischen Inhalten - beantworten:
- Sie führen - bereits im Vorfeld (z.B. im Internet) recherchierte - konkrete positive Informationen über die Firma als Bewerbungsauslöser an.
- Sie beziehen sich auf den ausgezeichneten Ruf, den das Unternehmen in der Branche / in der Öffentlichkeit / in den Medien (u.ä.) genießt.
- Sie kennen die Empfänger-Firma bereits als zufriedener Kunde, der sich mit der Qualität der Produkte gut identifizieren kann.
- Sie beschreiben ganz neue positive (gerne auch unkonventionelle) Bewerbungsmotive, die den Personalisten aufmerksam werden- und gespannt weiterlesen lassen ...
Auf diese Weise sollten Sie zumindest der Einleitung Ihres Aktiv-Bewerbungsschreibens einen "maßgeschneiderten" Eindruck verleihen; aber auch bei der anschließenden Präsentation Ihrer Qualifikationen macht es durchaus Sinn, sich zu überlegen, worauf das - mit Ihrer Aktivbewerbung konfrontierte - Unternehmen wohl besonderen Wert legen könnte.
Anlagen
Die Anlagen stellen in vielen Bewerbungsfällen einen wesentlichen Bestandteil der Bewerbungsunterlagen dar, da mit Ihnen die wesentlichen Angaben und Informationen aus dem Lebenslauf und dem Bewerbungsschreiben für den/die Personalentscheider belegbar/nachvollziehbar gemacht werden sollen. Die wichtigsten prinzipiell möglichen Anlagen-Elemente umfassen:
- Bewerbungsfoto / Lichtbild
- Dienst- und Arbeitszeugnisse
- Aus- und Weiterbildungsnachweise
- Bonus-Blatt
- Arbeitsproben
- Referenzliste
- Handschriftenprobe
Die korrekte Anlagen-Erstellung im Falle einer INSERAT-Bewerbung:
In den meisten Stellenausschreibungen finden Sie - mehr oder weniger konkrete - Informationen dazu, welche Anlagen im Rahmen der schriftlichen Bewerbungen erwartet werden. Diesen Erwartungen sollte man als Bewerber tunlichst entsprechen. Wenn Sie also zum Beispiel keine Arbeitszeugnisse beilegen wollen, obwohl diese ausdrücklich in der Stellenausschreibung gewünscht werden, kann das bereits die Aussortierung / Nicht-Berücksichtigung Ihrer Bewerbung bedeuten ...
Wenn in Stellenausschreibungen von "ausführlichen/aussagekräftigen/kompletten" oder "vollständigen" Bewerbungsunterlagen die Rede ist, heißt dies in der Regel, dass (relevante!) Anlagen erwartet werden, wobei Sie selber über die jeweilige Anlagen-Relevanz entscheiden. Treffen Sie dabei aber unbedingt eine kritische Auswahl nur jener Zeugnisse/Nachweise/Bestätigungen, die - Ihrer Meinung nach - relevante Qualifikationen hinsichtlich der vorliegenden Position belegen können. Da sich Personalisten in der Regel mit der Sichtung von Bewerbungsunterlagen nicht lange aufhalten (wollen), sollten Sie sich hier am Motto "Klasse VOR Masse" orientieren und keinesfalls prinzipiell immer möglichst viele/alle Nachweise beilegen! Für die korrekte Reihenfolge, mit der Anlagen heutzutage zusammengestellt werden, gelten dieselben Richtlinien, wie für die Konzipierung einer Bewerbungsmappe.
Manchmal wird auch bereits in Stelleninseraten die Angabe von Gehaltsvorstellungen ausdrücklich gewünscht. Falls Sie jedoch Ihren Gehaltswunsch erst im Vorstellungsgespräch konkretisieren wollen, sollten Sie zumindest Ihr Anschreiben sinngemäß mit dem Hinweis "nach Vereinbarung im persönlichen Gespräch" versehen.
Natürlich versenden Sie (per Briefpost) zu Bewerbungszwecken sämtliche Anlagen-Dokumente (Zeugnisse, Zertifikate, Nachweise) niemals im Original, sondern stets in Kopie, wobei Sie bei der Erstellung dieser Kopien (bzw. Scans im Fall von digitalen Bewerbungen) vor allem auf eine gute Lesbarkeit sämtlicher Inhalte achten sollten.
Die korrekte Anlagen-Erstellung im Falle einer AKTIV-Bewerbung:
Im Fall von (unaufgeforderten) Aktivbewerbungen werden üblicherweise keine Anlagen erwartet bzw. versendet, da es bei dieser Bewerbungsstrategie vor allem darum geht, zuerst einmal das grundlegende Interesse des Personalisten, den Bewerber persönlich kennen lernen zu wollen, zu wecken. Zu einem weiterführenden Gespräch nehmen (auch) Aktiv-Bewerber ohnehin alle in Frage kommenden Unterlagen mit und können diese dann bei Bedarf vorlegen.
Dennoch spricht aber auch bei Aktiv-Bewerbungen grundsätzlich nichts dagegen, einzelne (besonders relevante/aussagekräftige/positive) Nachweis-Kopien/-Scans "auf freiwilliger Basis" auch einer Initiativbewerbung beizulegen.
Das Bewerbungsfoto / Lichtbild
Auch wenn viele Bewerber (und dabei vor allem die Bewerberinnen!) dem - der Bewerbung beigefügten - Lichtbild mit recht gemischten Gefühlen gegenüberstehen, gehört das Bewerbungsfoto (auch aufgrund der weit verbreiteten Digitalfotografie-, Scan- und Druck-Möglichkeiten) heute in der Regel zum Standard-Repertoire einer Bewerbung. Daher ist es auch empfehlenswert, beim Erstellen und Anfertigen von Fotografien für Bewerbungszwecke folgende Grundregeln zu beachten:
- Verwenden Sie zu Bewerbungszwecke besser keine offensichtlich "zweckentfremdete" Lichtbilder (z.B. Urlaubsfotos, EU-Passfotos u.ä.), billig wirkende Fotos aus Selbstbedienungsautomaten oder (erkennbar!) selbst gemachte Amateur-Aufnahmen!
- In der Regel werden für Bewerbungsfotos Portraitaufnahmen verwendet, die den Kopf und einen Teil des Oberkörpers wiedergeben. Andere Aufnahmeperspektiven (wie z.B. Ganzkörperaufnahmen) sollten nur dann eingesetzt werden, wenn diese ausdrücklich gewünscht werden.
- Idealerweise suchen Sie einen Studiofotografen auf, der sich für die professionelle Aufnahme Ihrer Portraitfotos ausreichend Zeit nimmt (richtiger Hintergrund, optimale Beleuchtung, Finden Ihrer "Schokoladenseite" u.ä.). Beachten Sie dazu bitte auch unsere Sonderkonditionen für die Erstellung professioneller Bewerbungsfotos!
- Tragen Sie zum Fototermin (zumindest am Oberkörper) ein ähnliches Outfit, das Sie auch für ein Vorstellungsgespräch wählen würden.
- Platzieren Sie Ihr Bewerbungsfoto (normalerweise rechts oben) auf Ihrem Lebenslauf und/oder zentral auf dem Deckblatt einer Bewerbungsmappe, wobei Sie im Zuge Ihrer Lichtbild-Integration generell qualitativ hochwertige Digitalaufnahmen, Scanner und Drucker verwenden sollten.
Dienst- und Arbeitszeugnisse
Mit Dienst- oder Arbeitszeugnissen dokumentieren Arbeitgeber die Arbeitsverhältnisse ihrer Mitarbeiter. Diese - für viele Personalentscheider relativ wichtigen Dokumente - können prinzipiell in zwei verschiedenen Formen ausgestellt werden:
Das einfache Arbeitszeugnis enthält - in Form einer bloßen "Abeitsbestätigung" - üblicherweise nur relativ kurze Angaben bezüglich:
- Name (und Daten) des betreffenden Arbeitnehmers
- ausgeübte Berufsbezeichnung bzw. eingenommene Funktion
- Dauer des Arbeitsverhältnisses
In einem qualifizierten/ausführlichen Arbeitszeugnis können überdies noch zusätzliche Informationen u.a. aus folgenden Bereichen platziert werden:
- zugeteilte Aufgaben- und Verantwortungsbereiche
- (funktionelle bzw. hierarchische) Weiterentwicklung im Verlauf der Firmenzugehörigkeit
- ausdrückliche Hinweise auf besondere Leistungen und Verdienste
- Beurteilung des beruflich relevanten Sozialverhaltens
- zusammenfassende Gesamtbeurteilung (typische Formulierungen - siehe unten)
- Angaben zur Beendigung des Dienstverhältnisses (v.a. Begründung und Art)
- Schlussformulierungen (v.a. Dankesworte und "Wünsche für die Zukunft")
Vor allem die qualifizierten/ausführlichen Arbeitszeugnisse haben im Rahmen der Anlagen oft einen besonders hohen Stellenwert, da viele Personalentscheider versuchen, mehr oder weniger verborgene Botschaften der ehemaligen Arbeitgeber über das "tatsächliche" Arbeitsverhalten der Bewerber aus denselben heraus zu lesen. Da aus arbeitsrechtlicher Sicht von Zeugnis-Autoren keine offensichtlich(!) negativen Formulierungen/Bewertungen verwendet werden dürfen, hat sich im Laufe der Zeit ein eigener "versteckter" Beurteilungscode entwickelt, mit denen Personalisten dennoch unterschiedliche (und auch negative) Beurteilungen transportieren können. So finden sich in Dienstzeugnissen nicht selten Formulierungen, die zwar auf den ersten Blick - zumindest für die beurteilten Arbeitnehmer - durchaus positiv klingen, die aber in Wirklichkeit in Form einer "Geheimsprache zwischen den Zeilen" für eingeweihte Personalentscheider eindeutige Kritik transportieren!
Da bei der Interpretation dieses versteckten "Beurteilungscodes" jedoch viele verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind und inzwischen bereits zahlreiche unterschiedliche Zeugniscodes/ -beurteilungsformeln/ -formulierungen existieren, sind Laien mit der korrekten Analyse ihrer eigenen Arbeitszeugnisse schnell überfordert. Bevor Sie also eigene Arbeitszeugnisse Ihren Bewerbungsunterlagen beilegen, ohne zu wissen, ob Sie damit nicht Ihre Bewerbungschancen schmälern, sollten Sie sich über die gängigsten Beurteilungsformeln informieren oder gleich die Inhalte Ihrer Dienstzeugnisse von uns analysieren lassen. Beispielsweise entsprechen folgende typische Arbeitszeugnisformulierungen den entsprechenden Gesamtbeurteilungen der - in Klammern ergänzten - Schulnoten:
"Herr/Frau XY hat die ihm/ihr übertragenen Aufgaben ...
- ... stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt." (Sehr gut - 1/5)
- ... stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt." (Gut - 2/5)
- ... zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt." (Befriedigend - 3/5)
- ... zu unserer Zufriedenheit erledigt". (Genügend - 4/5)
- "Herr/Frau XY hat sich bemüht, alle ihm/ihr übertragenen Aufgaben zu unserer Zufriedenheit zu erledigen." (Nicht genügend - 5/5)
Neben diesem - bereits relativ gut bekannten - Gesamtbewertungsschlüssel gibt es jedoch noch ein breites Spektrum an weiteren nachteiligen/negativen Zeugnisformulierungen, die für "Zeugnis-Laien" noch weitgehend unbekannt geblieben sind. Wenn Sie sich also selber nicht ganz sicher sind, ob nicht auch Ihre Arbeitszeugnisse derartige versteckte Botschaften enthalten, nehmen Sie doch einfach Kontakt mit uns auf - wir stehen Ihnen natürlich auch bei der Analyse und Interpretation Ihrer Zeugnistexte beratend zur Seite.
Aus- und Weiterbildungsnachweise
Falls im Fall von ausgeschriebenen Stellen auch Anlagen erwartet werden (s.o.), liegt es an Ihnen, die geforderten/gewünschten Qualifikationen am besten mit passenden Zeugnissen, Zertifikaten und/oder Aus- bzw. Weiterbildungsbestätigungen zu belegen. Bei der Auswahl der entsprechenden Nachweise und der Zusammenstellung im Rahmen Ihrer Anlagen gilt jedoch: "Klasse statt Masse!"
Selbst bei ausführlichen Bewerbungsunterlagen oder umfassenden Bewerbungsmappen sollte man die Personalentscheider tunlichst NICHT mit sämtlichen Zeugnissen und Nachweisen (z.B. mit alten Grundschulzeugnissen oder irrelevanten Teilprüfungszeugnissen) überhäufen, die sich im Verlauf Ihres bisherigen Werdeganges angesammelt haben. In der Regel reicht es, die Scans/Kopien der letzten bzw. höchsten Ausbildungsabschlüsse beizulegen. Vermutlich werden auch nicht immer alle privaten- wie beruflichen Weiterbildungsbelege für die entsprechende Stelle von Bedeutung sein. Überlegen Sie sich bei der Auswahl daher am besten ...
- welche Qualifikationen für die ausgeschriebene Position benötigt werden,
- welche dieser Kompetenzen Sie mit passenden Ausbildungsnachweisen belegen können und
- welche dieser geeigneten Nachweise zumindest durchschnittliche (oder bessere) Leistungsbewertungen enthalten;
Bonus-Blatt
Das Bonus-Blatt soll - zumindest in der Theorie - Bewerbern eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich - mittels einer Erweiterung der Standard-Bewerbungsunterlagen um eine spezielle Seite - von den Mitbewerbern zu unterscheiden und derart die Aufmerksamkeit der Personalverantwortlichen verstärkt auf deren Bewerbung zu lenken. Da diese Empfehlung jedoch bereits in die meisten Bewerbungsratgeber Einzug gehalten hat und sich der Informationsgehalt bzw. die Anschaulichkeit und Glaubwürdigkeit der daraufhin zahlreich generierten Bonus-Seiten eher in Grenzen hält, sollte man als Bewerber dieses Bewerbungsinstrument NUR DANN anwenden, wenn man darin für die Personalisten auch tatsächlich konkrete und anschauliche "Zusatzangebote" machen kann, die im Bewerbungsschreiben noch keinen (ausreichenden) Platz gefunden haben. Mögliche Inhalte eines derartigen Bonus-Blattes sollten also für potenzielle Arbeitgeber einen "echten Bonus" in Aussicht stellen und können beispielsweise folgende Bereiche betreffen:
- Wie das Unternehmen ganz konkret gerade von Ihrer Mitarbeit profitieren kann
- Welche möglichen (weiterführenden) Einsatzgebiete sich auf Ihrem Qualitätsprofil ergeben können
- Welche - beruflich relevanten - Ziele und Erfolge Sie bisher schon erreichen konnten
- Hintergrundinformationen und Kommentare zur bisherigen Entwicklung Ihrer Karriere
- Beschreibung der Entwicklung Ihrer konkreten Bewerbungsmotivation
- Darstellung Ihrer persönlichen Visionen und Ideen, die Sie - im Rahmen der anvisierten Position - verwirklichen wollen u.ä.
Arbeitsproben
Eine deutlich effizientere Möglichkeit, der eigenen Bewerbung eine individuelle Note zu verleihen, stellt die Verwendung von Arbeitsproben dar. Vor allem (aber nicht nur) in gestalterischen-, publizierenden- und anderen kreativen Berufsbildern können Bewerber mit entsprechend geeigneten Anschauungsmaterialien ihres Könnens bei Personalentscheidern eigentlich nur punkten.
Am einfachsten produzieren Bewerber Anlagen mit selbst erstellten- bzw. gestalteten Texten, Lay-outs, Programmen, Publikationen u.ä. einfach zu vervielfältigenden Inhalten, die man dann als Kopie/Scan/Datei der eigenen Bewerbung beilegt. Andere Arbeitsproben erfordern dann für einen entsprechenden Bewerbungseinsatz jedoch schon mehr Phantasie und/oder Improvisationstalent. So lassen sich aber sicher auch selbst gestaltete Schaufenster-Dekorationen, selbst angelegte Grünanlagen oder ein selbst geplanter und aufgebauter Messe-Stand in Form entsprechender Digital-Fotografien (natürlich nur im passenden Berufsbereich) bestimmt förderlich einsetzen.
Bei sämtlichen Arbeitsproben sollten Sie jedoch immer auch die Eigentumsverhältnisse beachten und im Zweifelsfall die Erlaubnis für die Verwendung der entsprechenden Materialien im Rahmen Ihrer Bewerbung vom tatsächlichen Eigentümer einholen.
Referenzliste
In einer Referenzliste werden Name, Titel, (hierarchische oder funktionelle) Positionsbeschreibung und Kontaktmöglichkeiten von - zumeist vorgesetzten - Personen aufgelistet, die über Teile des bisherigen beruflichen Werdeganges (inkl. Ausbildungszeiten) des Bewerbers (möglichst positive) konkrete Auskunft erteilen können.
Im Gegensatz zu früheren Bewerbungsmodalitäten ist das unaufgeforderte Beilegen von Referenzlisten (auch kurz "Referenzen" genannt) in den meisten Berufsfeldern heute nicht mehr üblich. Sobald Sie jedoch im Rahmen einer Bewerbung ausdrücklich dazu aufgefordert werden, sollten Sie vorher möglichst auch die Zustimmung der potenziellen Referenzgeber für deren Nennung im Rahmen der Referenzen einholen.
Handschriftenprobe
Im Gegensatz z.B. zu Frankreich gelten handgeschriebene Bewerbungsunterlagen in Österreich in der Regel als veraltet bzw. als nicht mehr zeitgemäß. Trotzdem werden von manchen Unternehmen (üblicherweise bereits im Text der Stellenausschreibung) ausdrücklich Handschriftenproben - z.B. in Form eines handgeschriebenen Lebenslaufs - gefordert. Wie bei den meisten ausdrücklichen "Anlagenwünschen" durch potenzielle Arbeitgeber sollten Bewerber auch dieser Aufforderung tunlichst nachkommen.
Dabei versuchen Personalentscheider - oftmals als "Amateur-Graphologen" - entweder selbst vom vorliegenden Schriftbild auf die Eigenschaften des jeweiligen Schreibers zu schließen (z.B. "Ordnungssinn" als Ausdruck eines optisch ansprechenden und einheitlichen Schriftbildes u.ä.) oder sie veranlassen eine - mehr oder weniger professionelle - graphologische Begutachtung. Nach streng wissenschaftlichen Kriterien ist es heute jedoch zumindest "zweifelhaft", nur auf Basis der Handschriften-Analyse eindeutige Rückschlüsse auf die Wesensmerkmale einer Person zu ziehen.
Jedenfalls ist es nicht besonders aussichtsreich/empfehlenswert, die eigene Handschrift bewusst dahingehend verändern zu wollen, damit ein analysierender Graphologe zu einem "positiveren" Ergebnis kommen möge. Wenn Sie zu Ablieferung einer Handschriftenprobe aufgefordert werden, setzen Sie sich am besten im ausgeruhten und entspannten Zustand hin und schreiben Ihren (tabellarischen) Lebenslauf oder auch den Text Ihres Anschreibens auf einem unlinierten Blatt in Ihrer üblichen Handschrift ab, wobei die Verwendung eines Linienspiegels dabei die korrekte Zeilenführung erleichtert. Den Rest überlassen Sie getrost den Graphologen, deren "fragwürdige" Ergebnisse Sie normalerweise weder vorhersagen, noch beeinflussen können ...
Bewerbungsmappe
Die Erstellung einer Bewerbungsmappe empfiehlt sich vor allem dann, wenn zumindest eine der folgenden Bedingungen zutrifft:
- Sie ergänzen Ihre Bewerbung mit umfangreicheren Anlagen.
- Sie bewerben sich für eine - funktionell oder hierarchisch - höher qualifizierte Position.
- Sie erstellen eine Bewerbung, die Ihnen besonders am Herzen liegt.
Falls Sie Ihre Bewerbung (immer noch) per Briefpost versenden, verwenden Sie bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsmappe besser keine (billig wirkenden) Schnellhefter, sondern investieren vorher noch in handelsübliche "Klemmmappen" aus Kunststoff oder Karton, aus denen Personalisten bei Bedarf auch einzelne Bewerbungsdokumente mit einem Handgriff entnehmen können.
Im Anschluss finden Sie Informationen zur optimalen Deckblattgestaltung sowie zur korrekten Rangreihung sämtlicher Elemente einer Bewerbungsmappe:
Das Deckblatt
Mit einem ansprechenden und informativen Deckblatt erweckt Ihre Bewerbungsmappe einen professionellen ersten Eindruck bei den Personalisten. Damit Sie mit Ihrem Deckblatt aber nicht nur die optischen-, sondern auch die inhaltlich-strukturellen Möglichkeiten ausschöpfen, sollten Sie v.a. die folgenden Inhalte auf einem vollständigen Deckblatt transportieren und dabei auf einen inhaltlich- und formal stimmigen Gesamteindruck achten:
- Überschrift / Titel (z.B. Bewerbung, Bewerbungsmappe, Bewerbungsunterlagen von / für ...)
- Beschreibung der konkreten Bewerbung (Funktions- / Positionsbezeichnung, Unternehmensname, ggf. Kennziffer)
- Lichtbild des Bewerbers (wird auf dem Deckblatt etwas größer als im Lebenslauf wiedergegeben)
- Bewerberdaten: Name, Anschrift, Kontaktmöglichkeiten (Telefon, E-Mail-Adresse)
- Inhaltsverzeichnis - Überblick über die nachfolgenden Mappen-Inhalte
Die korrekte Rangreihung der Bewerbungsunterlagen:
- Deckblatt
- Bewerbungsschreiben
(in postalisch versendeten Bewerbungsmappen kann das Anschreiben auch lose der Bewerbungsmappe beigelegt werden) - Lebenslauf
- Referenz-/Publikations-Liste (optional - nur wenn gefordert/vorhanden)
- Bonus-Blatt (optional - nur falls vorhanden)
- Dienst- / Arbeitszeugnisse (die aktuelleren zuerst - anti-chronologische Reihenfolge)
- Ausbildungsbelege (anti-chronologisch gereiht)
- Weiterbildungsnachweise (anti-chronologisch gereiht)
- Arbeitsproben (optional - nur falls vorhanden)
Diese Reihenfolge ist zwar für die meisten Bewerbungen sinnvoll aber - in Ausnahmefällen und mit guten Gründen - durchaus auch entsprechend adaptierbar.
Orientieren Sie sich bei der Zusammenstellung Ihrer Bewerbungsmappe jedoch stets am Motto "Qualität VOR Quantität" und entwerfen Sie besser eine dünnere, gut zu überschauende Mappe mit durchgehend wichtigen/relevanten Inhalten als einen unübersichtlichen "Schmöker", den die - zumeist unter Zeitdruck stehenden - Personalisten bereits nach kurzem Durchblättern entnervt weglegen und bei ihrer Personalentscheidung nicht mehr weiter berücksichtigen!